Körperorientierte Trauma-Arbeit nach P. Levine
In einer als lebensbedrohlich erlebten Situation verfügt unser Nervensystem über instinktive Überlebensreaktionen und Stressbewältigungsmuster, die es uns ermöglichen, zu kämpfen oder zu fliehen.
Ist beides nicht möglich, reagieren wir mit Erstarrung (dem so genannten Totstellreflex), die mit einem hohen Erregungsniveau im Nervensystem verbunden ist. Diese hohe, im Überlebenskampf mobilisierte Stressreaktion muss, wenn die Gefahr vorüber ist, wieder abgebaut werden.
Trauma entsteht dann, wenn dies nicht gelingt, wenn diese natürliche biologische Reaktion nicht vollständig abläuft und die Aktivierung im Nervensystem gebunden bleibt. Dann reagiert der Organismus weiter so, als würde die Bedrohung aus der Vergangenheit noch bestehen. Für die Betroffenen entstehen sehr diffuse und beängstigende Symptome wie z.B. Ängste, Übererregbarkeit, Depressionen, Schlafstörungen, chronische Schmerzen u.a.m.(oft erst Jahre später).
Somatic Experiencing® bietet die Möglichkeit für Menschen, die auf diese Weise belastet sind, behutsam solche Erfahrungen aufzuarbeiten.
So kann das Nervensystem schrittweise wieder seine gesunden und natürlichen Reaktionen zurück gewinnen, die zum Zeitpunkt des bedrohlichen Ereignisses nicht zur Verfügung standen.
Durch das Lösen alter, tiefer Spannungen können Zuversicht und das Vertrauen in die eigene Kraft wieder wachsen; das gibt dem Menschen die Fähigkeit zurück, zu Vitalität und Lebensfreude zurück zu kehren.